Über Worte und Wertung
Mich verblüfft es immer wieder, wie „wir“ gleich bedeutenden Wörtern eine ganz andere, oft sogar diametral entgegengesetzte Bedeutung andichten.
Einerseits das Wort außergewöhnlich.
Im Wiktionary1 wird dort angemerkt:
wird als Adjektiv ausschließlich in positivem Zusammenhang benutzt
und das Wort unnormal,
welches in unserer Gesellschaft, die auf Konformität getrimmt ist, durch weg negativ aufgefasst wird.
Allein diese Tatsache verblüfft mich.
Sprachwissenschaftler, Deutschlehrer und Grammar-Nazis können sicherlich in eine tiefe Debatte über Präpositionen absteigen.
Mich jedoch erzürnt es vielmehr, wie wir unnormal als negativ wahrnehmen und dass ich für die Veränderung dieses Wortes in gewissen Kontexten kritisiert werde.
Ist denn Konformität, Normalität, mit anderen Worten eine stupide und langweilige Durchschnittlichkeit wirklich das höchste gut.
Ich bin unnormal und stolz drauf.
Normalität ist Mittelmäßigkeit. Ich strebe nach mehr.
Und hier wieder diese diametralität der Gleichbedeutung:
mittelmäßig = normal
mittelmäßig = negativ
unnormal = NICHT normal
unnormal = negativ
Das geht logisch nicht auf.